Vorträge 4

UX Best Practices
(Montag, 9. September 2013, 14:00 – 15:30 Uhr, HS 1010)

Best Practice Tele-Medizintechnik Total-User-Experience-Design für ein gesamtheitliches Blutzuckermess-System

Die kundengerechte Gestaltung eines gesamtheitlichen Blutzuckermess-System – auch „Cross-Channel-Usability“ genannt – beschreibt das integrative Design-Vorgehen im Rahmen von Konzeption und Ausgestaltung eines umfassenden Diabetes-Management-Systems für die Zielgruppen B2C und B2B über alle Medien und Gestaltungsobjekte hinaus – von der Schrifttypografie der Bedienoberfläche bis zur Ausgestaltung der Bedienanleitung und des Nutzerhandbuchs.
Fokus des Vortrags ist die Darstellung des notwendigen standardisierten Prozessvorgehens bei der übergreifenden und einheitlichen Ausgestaltung unterschiedlicher Kommunikations- und Interaktionskanäle im Gesamtsystem unter Berücksichtigung von User-Experience-Design- und Usability-Aspekten.
Zusätzlich werden Problem- und Fragestellungen zu Einzelaspekten des Entwurfsprozesses beleuchtet, z.B. Testing der Einzelelemente, vor allem vor dem Hintergrund widerstrebender Anforderungen der Stakeholder in der Produktentwicklung.
Der Vortrag richtet sich sowohl an erfahrene Usability Professionals wie auch an Einsteiger und /oder Professionals in den Bereichen Konzeption, Informationsarchitektur, Design und Gestaltung sowie Hard- und Software-Entwicklung.

Beitragender: Oliver Gerstheimer


Travel Experience – Interaktive Technologien für positive Erlebnisse in der Transportphase des Reisens

Im Rahmen des europäische Forschungsprojekt IC-IC „Enhancing interconnectivity of short and long distance transport networks through passenger focused interlinked information-connectivity“ wurden Konzepte für interaktive Technologien zur Unterstützung positiver Erlebnisse während der Transportphase des Reisens entwickelt. Dabei wurde die Annahme zugrunde gelegt, dass alle Informationsprobleme über verschiedene Transportmodalitäten hinweg (z.B. vom öffentlichen Nahverkehr zum Flughafen und dann innerhalb des Flughafens) gelöst sind und somit keine Störungen und Behinderungen des Reiseprozesses auftreten. Basierend auf dieser Voraussetzung wurde ein erlebnisorientierter Gestaltungsprozess beschrieben, der auf emotions- und motivationspsychologischen Modellen basiert. Als Ausgangspunkt wurden existierende positive Reiseerlebnisse durch speziell konzipierte Fokusgruppen, Tagebuchverfahren und Tiefeninterviews gesammelt und als Inspirationsquelle verwendet. Die gesammelten Erlebnisse wurden zur Findung von Erlebnisideen genutzt, aus denen dann 13 Konzepte ausgearbeitet wurden. Beispielsweise ergaben die Befragungen, dass spontane Gespräche unter Passagieren sehr positiv erlebt werden. Somit wurde ein Konzept entwickelt und als Szenarioprototyp veranschaulicht, in dem Passagiere in Wartesituationen unaufdringlich miteinander ins Gespräch gebracht werden sollen.

Beitragende: Michael Burmester, Ralph Tille


Das Geheimnis der Hilfefunktion. Möglichkeiten und Potenzial für sinnvolle Hilfe-Konzepte

Intuitive Bedienung ist eines der Kernthemen in der User Experience. Schließlich sollen Benutzer das System bzw. Produkt ohne explizite Hilfe bedienen können. Nichtsdestotrotz verfügt nahezu jedes komplexere Produkt über eine Bedienungsanleitung und fast jedes Interface über einen Hilfe-Button, der in vielen Fällen lediglich mit der digitalen Version des Manuals verknüpft ist. Dabei sollte eine Suche durch ein endlos langes und nicht aufbereitetes Dokument vermieden werden. Das Potential einer durchdachten Hilfestellung wird jedoch kaum genutzt und hinterfragt. Letztlich kann eine gute Unterstützung durch das System in Problemfällen das Vertrauen des Benutzers in die Software verstärken und dessen Produktivität verbessern. Auf der anderen Seite werden, speziell im mobilen Kontext, neue Hilfemechanismen, wie beispielsweise das Onboarding, eingeführt, teilweise auch mit der Intention, auf die klassische Hilfe zu verzichten.
Der Beitrag beleuchtet unterschiedliche Hilfe-Konzepte, die in unterschiedlichen Kontexten und Arbeitsbereichen eingesetzt werden können, um den Benutzer in seinen Tätigkeiten zu unterstützen. Die Möglichkeiten reichen dabei von leichtgewichtigen Schnell-Hilfe-Funktionen wie der Spotlight-Suche von Apple bis hin zu Augmented Reality-Ansätzen wie dem mobilen Benutzerhandbuch von Audi. Die Konzepte werden an Hand von konkreten Beispielen erläutert und veranschaulicht.

Beitragende: Natalie Oster, Markus Kühner, Jan Groenefeld

 

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