Vorträge 9

Enterprise / Government UX
(Dienstag, 10. September 2013, 14:00 – 15:30 Uhr, MZH 1400)

Pimp my GUI – Kosmetik allein genügt nicht
Herausforderungen bei der Modernisierung der Benutzungsoberfläche von Unternehmenssoftware

Unternehmenssoftware ist eine langfristige Investition und wird nicht von heute auf morgen mal eben ausgetauscht. Viele etablierte Systeme sind älter als 10 oder sogar 20 Jahre und die Benutzungsoberfläche ist häufig ebenso in die Jahre gekommen.
Die Anbieter sehen sich heute der Herausforderung gestellt, dass sie ihre Benutzungsoberfläche generell modernisieren müssen um am Markt erfolgreich zu sein. Die Anwender möchten die Software oder Teile davon auch in ihren mobilen Endgeräten einsetzen und verlangen nach modernen ergonomischen Oberflächen, die sie aus dem privaten Bereich kennen. Zunehmend halten auch Elemente aus Social Media-Anwendungen Einzug in Business-Applikationen. Eine Modernisierung bringt oft tiefe Eingriffe in die Architektur mit sich. Dabei sollen Release-Zyklen und bestehende Installationen nicht gefährdet werden.
Unser Vortrag beschreibt ein UX-Projekt in diesem Spannungsfeld. In einem Pilotprojekt wurde ein neues GUI-Paradigma konzipiert, prototypisch in neuen Applikationen umgesetzt und auf bestehende Teile der Software angewandt. Der Pilot wurde dann in das reguläre Release integriert. Zusätzlich wurden Teile des existierenden GUI ergonomisch und visuell verbessert.

Beitragende: Reiner Schlenker, Frank Patz-Brockmann


Willkommen auf der Achterbahn! – Erfolgsfaktoren für UX
Consulting im eGovernment

Im Rahmen einer Metaanalyse von zehn umfangreichen Langzeit-Beratungsprojekten, werden sieben Erfolgsfaktoren, für die nachhaltige Umsetzung von User Experience (UX) Maßnahmen, vorgestellt. Diese werden exemplarisch für das fachlich komplexe eGovernment Umfeld präsentiert. Software Entwicklungsprojekte mit staatsnahen Institutionen stellen durch die ständig wechselnde Rahmenbedingungen und die große Anzahl von eingebundenen Stakeholdern besonders hohe Ansprüche an UX-Verantwortliche.

Auf Basis von Erkenntnissen unterschiedlicher Projekte im eGovernment Umfeld werden konsolidierte Erfolgsfaktoren aus folgenden Feldern veranschaulicht: generelles Projektsetup, Zusammenarbeit mit anderen Teams bzw. weiteren externen Partnern, Argumentation von Maßnahmen bzw. Methoden, interne Projektkommunikation mit unterschiedlichen Stakeholdern, „Verkauf“ von UX-Entscheidungen bzw. Behandlung von Widerständen, Kunden Coaching bzw. Nutzen aus Nachbetrachtung der Projekte.
Die in zahlreichen eGovernment Projekten erprobten Erfolgsfaktoren geben Einblicke für die ideale Einbindung von UX-Maßnahmen in bestehende Prozesse öffentlicher Organisationen. In den analysierten Projekten werden sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede im strategischen Vorgehen bei verschiedenen Projektdomänen (z.B. eGovernment, eHealth, Versicherungen, Arbeitsmarkt etc.) aufgezeigt bzw. diskutiert.
Dieser praxisnahe Vortrag richtet sich an alle Usability- bzw. Projekt-Verantwortlichen und UX-Berater, die ihre tägliche UX-Arbeit, mit ständig wechselnden Anforderungen, kontinuierlicher und damit erfolgreicher gestalten wollen.

Beitragende: Michael Bechinie, Peter Strassl, Markus Murtinger, Manfred Tscheligi


(Über-) Leben mit Anforderungen

Die Augen fangen meist an zu rollen wenn man einen UX-Designer auf Requirements und deren Dokumentation anspricht. Wenig kreativer Freiraum, eigene schlechte Erfahrungen, und die Kunden wollen eh kein Geld dafür ausgeben – na, dann lieber ohne.
Der Autor hat das auch schon erlebt – und dann in einigen Projekten doch auch gut mit Requirements arbeiten können bzw. dürfen. Der Vortrag erklärt UXD und PL,

  • warum Requirements eben doch ein wesentlicher Bestandteil der UX-Arbeit sind und wie man dies beim Kunden platziert.
  • wie Requirements bei Nutzern erhoben werden, abhängig von der Projektkomplexität
  • wann Requirements wie zu dokumentieren sind und womit man sogar mit dieser nüchternen Materie einen „Wow“-Effekt erreichen kann
  • dass Excel für die Dokumentation von Requirements trotz aller Schwächen dank Ignoranz nicht wegzubekommen ist – und wie man das Beste daraus macht
  • wie unterschiedlich detailliert von Requirements abgedeckte Themenkomplexe einander angeglichen werden können
  • welche entscheidende Rolle der Kunde und seine Prioritätensetzung dabei spielt.

Beitragender: Thom Scheiner

  

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