Vorträge 5

Industrie UX
(Montag, 9. September 2013, 16:00 – 18:00 Uhr, MZH 1400)

 

Interfacekonzept für einen „Role Based Client“ als Anwendung im gesamten Produktlebenszyklus

Für ein großes Unternehmen im Automobilsektor sollte das Software-Interface eines „Role Based Client“ entwickelt werden. Dieses Interface soll maßgeschneidert für die verschiedenen Rollen und wesentlichen Aufgaben der Mitarbeiter entworfen und entwickelt werden. Das Hauptziel eines rollenspezifischen Interfaces besteht darin, dass die Mitarbeiter ziel-, aufgaben- und effizienzorientierte Funktionsumfänge angeboten bekommen. Die Schwierigkeit besteht zunächst darin, die alltägliche Nutzung und den daraus resultierenden Funktionsumfang festzustellen. Erst danach lässt sich ein nutzerorientiertes und aufgabenspezifisches Interfacekonzept erstellen. Dabei ist zu beachten, dass sich die Themen und Aufgaben je nach Rolle und Nutzergruppe unterscheiden können. Um die Aufgabenstrukturen detailliert und genauer zu verstehen wurde ein methodischer Ansatz gewählt, der es erlaubt, einen übergreifenden Blick auf den Ablauf eines vollständigen Projektes zu werfen. Diese Methodenkombination hat sich sehr gut bewährt um einen Makro- und Mikroblick auf die Projektarbeit zu werfen und daraus entsprechende Anforderungen an die Konzeptentwicklung auszuleiten.

Beitragende: Ralph Tille, Michael Burmester


Time = Money”: Internationaler Solar-Konfigurator (Sunny Design) – Ein UI-Konzept für Solar-Professionals zur zeiteffizienten Auslegung komplexer Anlagen

Best Practice / Business Insights: Gezeigt wird „Sunny Design“, die erste webbasierte Anwendung der Solarbranche, die für alle Plattformen umgesetzt wurde. Ziel war die Entwicklung und das Re-Design einer zeit- und logikoptimierten Informationsarchitektur sowie neuen Interaktionsstrukturen im Tablet-Computing. Bestehende Konfigurationszeiten von ca. 10 Minuten je Solaranlagenauslegung wurden für den Solar-Professional bei gleichen Konfigurationsmöglichkeiten halbiert.
Die Präsentation reflektiert kritisch den Design-Thinking-Prozess der Projektierung und gibt Einblicke in die identifizierten Gestaltungsmuster, die evaluierten Usabilitystrukturen sowie die Restriktionen bei der Use-Case-Logik und der Dialogisierung zum Anwender im Rahmen von multilingualen und Responsive-Design-Frameworks.
Fokus der Anwendung sind internationale Fachhandwerker und gewerbliche Anlagenplaner („Solateure“) die wahlweise manuelle oder automatisierte Auslegungen von Solaranlagen in Europa, Asien und USA im Alltag benutzen.
Neben der Desktop-Browseranwendung liegt der Schwerpunkt auf optimierter Bedienbarkeit für Tablet-PCs.

Beitragender: Oliver Gerstenheimer


User Centered Design für Prozessleitsysteme in der Industrieautomation –
ein Praxisbericht

Die Nahrungs- und Futtermittelindustrie ist geprägt von enormem Kostendruck und höchsten Ansprüchen an Funktionalität und Zuverlässigkeit der Produktionsanlagen. Aufgrund der hohen Komplexität und Individualität einer jeden Anlage ist eine Umstellung der Systeme stets kritisch. Mit immer komplizierter werdenden Fertigungsprozessen und zusätzlichen Ansprüchen an Überwachung und Nachverfolgbarkeit rückt die Benutzerfreundlichkeit der Software immer weiter in den Vordergrund. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, entwickelt die Schulz Systemtechnik GmbH ein von Grund auf neues Framework zur Projektierung der Prozessleitsysteme von den Produktionsanlagen.
Die Entwicklung des Frameworks steht vor der Herausforderung der äußerst unterschiedlichen Nutzer und Nutzungskontexte. Bei der Projektierung wird das Framework von Entwicklern genutzt. Hier liegt der Fokus auf effizienten Werkzeugen zur Erstellung und Wartung einer Anlage. Neben grafischen Editoren muss auch die „Usability von Code“ sichergestellt werden. Die von dem Projektierer erstellte Endanwendung wird dann von geschulten Experten wie Anlagenfahrern genutzt, kommt aber auch in Kontakt mit Lieferanten oder Zulieferern, die Teile des Programms ohne eine große Einführung nutzen können müssen.
Um den Ansprüchen dieser verschiedenen Nutzergruppen gerecht zu werden, sollte das User Centered Design (UCD) schon im Entwicklungsprozess fest verankert sein. Hierzu wurden während der mehrjährigen Entwicklung des Frameworks mehrere UCD Methoden und Prozesse getestet. An praktischen Beispielen zeigen wir, die bei uns durchgeführten erfolgreichen und auch gescheiterten Ansätze. Mit unseren Erfahrungen wollen wir uns mit anderen Entwicklern und Projektleitern darüber austauschen, welches die für uns effizientesten Werkzeuge sind und worauf bei der Umsetzung geachtet werden muss.

Beitragende: Peter Hartmann, Maike Petzold

 

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